Google will seine Suchmaschine sozialer gestalten! Was im ersten Moment positiv erscheint, bringt große Risiken mit sich. Die Neuerungen tragen zwar dazu bei, dass alles etwas „sozialer“ und „benutzerfreundlicher“ wirkt, allerdings zu Lasten der Suchergebnisse, denn diese fallen nun deutlich schlechter aus.
Google versucht mit aller Macht sein Unternehmen „sozialer“ zu machen, um gegen soziale Netzwerke, wie Facebook, die Oberhand zu gewinnen. Mit dem Start von Google+, machte der Konzern den ersten Schritt, um der Konkurrenz Stirn zu bieten. Doch mit Facebook kann Google+ noch lange nicht mithalten, obwohl Google+ einiges richtig macht und eine gute Alternative darstellt. Um Google+ voranzutreiben, wurde es nun stark in die Suchfunktion integriert, was allerdings hochriskant ist. Das Unternehmen setzt nämlich seine Kernkompetenzen aufs Spiel, nämlich die sehr guten Suchergebnisse.
Google erwirtschaftet den größten Teil seiner Einnahmen immer noch aus der Suchmaschinenwerbung, umso riskanter ist eine Änderung der Suchmaschinenfunktion. Das scheint den Internetkonzern allerdings nicht abzuschrecken, denn mit der Änderung der Suchfunktion hat Google die radikalste Erneuerung seit der Einführung der Suchmaschine vorgenommen.
Was genau wurde verändert? Google zeigt neuerdings bei Anfragen sogenannte „persönliche Ergebnisse“ an, die aus den Google+ Profilen oder Beiträgen, die von den eigenen Kontakten gepostet werden, gewonnen werden. So möchte man zwar die Suchergebnisse verbessern, aber leider ist das Gegenteil der Fall. Denn die Änderung des Suchalgorithmus führt dazu, dass nicht immer die relevantesten Suchergebnisse angezeigt werden. Außerdem ist eine zuvor sehr nützliche Funktion, nun gänzlich unbrauchbar. Während der User einen Suchbegriff eintippt, wird der Begriff automatisch vervollständigt, was bisher sehr nützlich und praktisch war. Nun schlägt diese „Instant“-Funktion dem Nutzer die eigenen Google+ Kontakte vor. Wer Beispielweise „Microsoft“ eintippt, wird auf die Google+ Profile bekannter „Michaels“ gelenkt. Wer „Chr…“ eintippt, um nach „Christian Wulff“ zu suchen, bekommt die Profile aller Christians und Christophs angezeigt, die er bereits kennt. Dieses Problem beschränkt sich allerdings momentan nur auf die englischsprachigen Versionen der Suchmaschine.
Es scheint so, als ob Google sich mit der Umfunktionierung seiner Suchmaschine ein Eigentor geschossen hat. Denn statt der erhofften Verbesserung, hat die Suchmaschine sogar an Qualität verloren. So bleibt abzuwarten, ob Google sich seiner alten Qualitäten besinnt und die Neuerung zumindest teilweise rückgängig macht oder ob Sie den eingeschlagen „sozialeren“ Weg weiterhin gehen werden.
Quelle: Quelle: www.wiwo.de